Beschreibung:
Ostfriesen können bekanntlich feiern und in der Regel braucht man hierzulande für eine gute Fete nicht sonderlich viel. Ein Konzept dafür hat sich dabei in den letzten Jahrzehnten auf diversen Stadtfesten, dem Tag der ...
Künstler eingetragen am 16/05/2008 17:11:24 | 7426 Besucher
Beschreibung
Ostfriesen können bekanntlich feiern und in der Regel braucht man hierzulande für eine gute Fete nicht sonderlich viel. Ein Konzept dafür hat sich dabei in den letzten Jahrzehnten auf diversen Stadtfesten, dem Tag der Niedersachsen und auf den Landestrachtenfesten hierzulande besonders bewährt.
Man nehme: Eine Bühne, zwei Bierbuden in unmittelbarer Nähe, einen Bratwurststand und die Bisch Basch Band.
Das Ergebnis: Viel Freude, eine Menge Blödsinn, Tanz und Menschen die sich näher kommen.
Woran das eigentlich liegt, lässt sich in Worten schwer beschreiben. Die einmalige Stimmung die man hier erlebt, sucht niedersachsenweit zumindest seinesgleichen. Und die Bisch Basch Band ist auf jeden Fall eines: Einmalig und anders als andere Bands. Dies lässt sich schon von weitem ausmachen, denn die ostfriesischen Urgesteine bestehen wahrlich nicht aus dem Standard-Aufgebot üblicher Coverbands.
Das beginnt schon mit dem in der Bandlieblingsfarbe „gelb“ angestrichenen Bisch-Basch. Lediglich bestehend aus einem Becken, einem ausgemusterten Ölkanister und einem Holzkasten, leuchtet dieses selbstgebaute Schlaginstrument einem schon aus der Ferne entgegen. Bedient wird dieses etwas eigenwillige Gerät von Hans-Georg Schoolmann, der den ganzen Abend unaufhörlich mit einem Klöppel darauf einhämmert, als hätte er sein Leben lang nichts anderes gemacht, wodurch er den sehr markanten Sound der Bisch-Basch-Musik ebnet. Dieses mittlerweile berüchtigte Plump-Klack-Geräusch bietet garantiert keine andere Band hierzulande.
Direkt neben dem Bisch-Basch sitzt Foline Schoolmann, mit zwei Schlagzeugsticks bewaffnet, hinter einem Waschbrett aus Omas Zeiten und einem etwas dünn geratenen Schlagzeugset. Wer mal als kleines Kind mit Mamas Töpfen gespielt hat, wird sich gut vorstellen können, dass auch ein Waschbrett Geräusche von sich gibt wenn man darauf einschlägt. Wie das klingt, kann man sich aber besser live vor der Bühne anhören. Die „singende Nachtigall“ aus Ost-Victorbur (nicht zu verwechseln mit West-Victorbur) sorgt gesanglich zudem für die weibliche Komponente in der Musik der Bisch Basch Band.
Gleich rechts neben Foline steht Wiard Boomgaren mit seinem roten Grummelbass. Der „singende Doppelzentner“ und selbsternannte Schönling der Band aus dem beschaulichen Städtchen Norden, lässt mit seiner Schwelge-Stimme Frauenherzen höher schlagen und sorgt mit gelegentlichen Irisch-Folk Einflüssen gerne auch für die etwas ruhigeren Momente des Abends. Außerdem gibt er, nicht nur dank seiner Körperfülle, einen hervorragenden Backgroundchor ab und singt häufig die zweite Stimme in den Musikstücken.
Fehlt zu guter letzt noch Enno Jakobs. Der Bandleader aus dem kleinen Dörfchen Walle bei Aurich singt, grölt, spielt Gitarre, moderiert zwischen den Liedern, ab und zu auch nicht ganz Jugendfrei, und heizt so das Publikum mächtig an um in Stimmung zu kommen. Mit seiner roten Gitarre um den Hals bräuchte Ennos Organ vermutlich nicht einmal eine Verstärkeranlage um über den ganzen Platz zu hören zu sein. Aber das macht die Bisch Basch Band aus. Musik die zum Mitsingen animiert, zum Tanzen verleitet, Texte die einen zum Lachen bringen und Stücke die zum Mitschunkeln anregen.
Was vor mittlerweile 28 Jahren ursprünglich als Comedy-Musik-Truppe a la Insterburg & Co begann, entwickelte im Laufe der Jahre zu einer Stimmungs-Kapelle mit viel Humor. Neben umarrangierten, bekannten Stücken aus allen Musikrichtungen gesellen sich auch immer wieder eigene Titel. Und wer abends zu den „Stampfkartoffeln“ feiert und sich das ostfriesische Heldenepos von „Harm Janssen und Gerd Gerdes“ anhört, hat am nächsten Morgen garantiert noch einiges zu erzählen. Nicht umsonst lautet das Motto der Band: Kanister, Stimmung, Stampfkartoffeln.
Bewertungen zu Bisch Basch Band